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HOBUM News | November 2023

News November 2023


Liebe Freunde und Geschäftspartner,

ich freue mich, Sie nach 15 Monaten Elternzeit wieder zu begrüßen und ein aktiver Teil des HOBUM-Teams zu sein. Ich bin beeindruckt, was sich in dieser Zeit verändert hat: so viele Prozesse wurden weiterentwickelt, so viele Projekte abgeschlossen und neue spannende begonnen.

Bereits vor über drei Jahren haben wir mit unserem Beitritt zum United Nations Global Compact ein Zeichen für unser langfristiges Engagement für mehr Nachhaltigkeit gesetzt. Vor dem Hintergrund aktueller globaler Herausforderungen ist es uns besonders wichtig, unser Commitment für mehr Nachhaltigkeit und zu den zehn Prinzipien noch einmal zu bekräftigen. Aus diesem Grund sind wir nun Mitglied im Verein UN Global Compact Netzwerk Deutschland e. V.!

Außerdem setzen wir bereits heute die Anforderungen der EU-Entwaldungsverordnung EU 2023/1115 um, die ab dem 30.12.2024 in Kraft treten wird. Mehr dazu lesen Sie im ersten Artikel “Biobasierte Rohstoffe – auf den Ursprung kommt es an”. Wir berichten auch von unseren Förderprojekten Algoform und geben Ihnen ein Update, wie weit wir mit unseren Projektpartnern bei BioResinProcess gekommen sind.

Herzlichst,
Elisabeth Meints
Technical Marketing Manager


Information zur geplanten Mauterhöhung

Ab dem 01.12.2023 wird eine Mauterhöhung für den Transport auf deutschen Fernstraßen in Kraft treten.

Die nahezu Verdoppelung der Maut wurde mit den Stimmen der Ampelkoalition im Bundesrat
beschlossen, um unter anderem die Instandhaltung und den Ausbau des Schienennetzes zu finanzieren.
Die anstehenden Kosten müssen von den Unternehmen, die Transporte beauftragen, getragen werden.

Diese Änderung wird sich künftig auf Ihre Preise auswirken. Selbstabholer bleiben davon unberührt.

Wir werden die Mauterhöhung allerdings nicht bereits ab dem 01.12.2023 an Sie weitergeben, sondern ab dem 01.01.2024 mit Ihren neuen Quartalspreisen.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Kontakt:
Trixi Irmscher
Inside Sales Manager
tirmscher@hobum.de


Biobasierte Rohstoffe – auf den Ursprung kommt es an

Biobasierte Rohstoffe werden seit Menschengedenken eingesetzt und waren wichtige Wegbereiter für den Erfolg der Petrochemie. Auch als petrochemische Rohstoffe immer vielfältiger wurden, konnten biobasierte Rohstoffe aufgrund ihrer Performance nicht vollständig ersetzt werden. In den letzten Jahren ist das Interesse an biobasierten Rohstoffen wieder gewachsen. Die Klimakrise und die endliche Ressource Rohöl beschleunigen diesen notwendigen Paradigmenshift. Mit Hinblick auf die Eindämmung des Klimawandels ist es auch bei den biobasierten Alternativen wichtig darauf zu achten, dass ihr Einsatz den CO2-Fußabdruck reduziert.

Die Sojaproduktion ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen. Vor allem getrieben durch den steigenden Fleischkonsum und die dadurch entstehende höhere Nachfrage an eiweißhaltigen Futtermitteln, in Form von Sojaschrot. Um diesen Bedarf zu decken, wird kostbarer Regenwald abgeholzt. Die Umwandlung der Waldflächen setzt immense Mengen Treibhausgase frei. Durch die sinkenden Flächen kann außerdem weniger CO2 gespeichert werden. Besonders der Konsum von Rindfleisch, Palmöl, Kakao und Kaffee in der Europäischen Union und anderen Industriestaaten treibt die Entwaldung und die Waldschädigung weltweit voran. Die Europäische Union will dem Einhalt gebieten, indem Rohstoffe und Produkte, die zur Entwaldung beitragen, nicht mehr auf den Markt gebracht werden dürfen.

Am 31.05.2023 wurde die EU-Entwaldungsverordnung EU 2023/1115 veröffentlicht und wird ab dem 30.12.2024 in Kraft treten. Sie verpflichtet die Marktteilnehmer die gesamte Lieferkette entwaldungsfrei zu gestalten und dies durch Dokumentation sicherzustellen. Wir bieten bereits heute entwaldungsfreie Polyole, epoxidierte Öle und deren Ester an. Dafür verarbeiten wir Sojaöl, welches durch die Round Table on Responsible Soy (RTRS) Association zertifiziert wurde, zu Merginol-und Merginat-Produkten. Diese Zertifizierung stellt den Anbau der Sojapflanzen auf nicht nach Dezember 2020 gerodeten Flächen sowie die Einhaltung verantwortungsvoller Arbeitsbedingungen und landwirtschaftlicher Praktiken entlang der Wertschöpfungskette sicher. Darüber hinaus bieten wir eine „new environmental option“ Qualität für alle Sojaöl basierten Produkte an. Bei unserer neo-Qualität setzen wir auf eine regionalere Beschaffung und Verarbeitung. Die Merginat neo und Merginol neo Produkte werden in einem Batch-Prozess hergestellt, bei dem in Deutschland produziertes Sojaöl verwendet wird. Die eingesetzte Saat stammt aus europäischem Anbau. Zusammen mit kürzeren Transportwegen werden die Emissionen derart reduziert, dass europäisches Sojaöl nur ein Drittel der Emissionen in Form von CO2-Äquivalenten im Vergleich zu nicht-zertifiziertem, internationalen Sojaöl verursacht.

Sojaöl ist per se ein wichtiger CO2-Speicher. Die Sojapflanze wandelt während des Wachstums CO2 zu Biomasse um (siehe Abb.). Bei fossilem Öl fand dieser Prozess vor über 60.000 Jahren statt. Am Lebensende von Produkten auf petrochemischer Basis wird dieses CO2 wieder freigesetzt. Da in den vergangenen Jahrzehnten mehr CO2 in die Erdatmosphäre freigesetzt als gebunden wurde, erwärmt sich die Erde. Die Verwendung biobasierter Rohstoffe als chemische Bausteine trägt dazu bei, jetzt das CO2 aus der Atmosphäre zu speichern. Damit ist die stoffliche Nutzung biobasierter anstatt petrochemischer Rohstoffe ein zentrales Element der Decarbonisierung.

Die Hülsenfrucht Soja hat mit ca. 80 % einen hohen Schrotanteil. Sojaschrot enthält viel hochwertiges Eiweiß und ist damit eine wichtige Proteinquelle für Nutztiere. Durch Extraktion kann ca. 20 % Öl aus der Sojabohne gewonnen werden. In der Europäischen Union werden 53 % des Sojaöls für Nahrungsmittel, 43 % für Biodiesel und nur 4 % für industrielle Anwendungen genutzt. Vereinzelt wird befürchtet, dass bei stofflicher Nutzung für industrielle Anwendungen die Ressourcen nicht mehr für die für Nahrungsmittelproduktion ausreichen. Im Gesamtbild ist die stoffliche Nutzung der energetischen vorzuziehen, weil über einen Lebenszyklus bei der stofflichen Nutzung das CO2 länger gespeichert wird. Der Einsatz von biobasierten Rohstoffen auf Basis von Lebens- und Futtermitteln wird in der Studie der Renewable Carbon Initiative “Use of food and feed crops for bio-based materials and the related effects on food security.“ im Detail diskutiert.

Wir als HOBUM produzieren seit über 60 Jahren als familiengeführtes Unternehmen in Hamburg neuartige, biobasierte Materialien aus Pflanzenölen für Anwendungen in unterschiedlichen Bereichen. Formulierungen mit diesen biobasierten Produkten erfüllen höchste Anforderungen, welche teilweise mit petrochemischen Bausteinen nicht erfüllt werden können. Durch die Kombination von definiert eingeführter Reaktivität und der natürlichen Hydrophobie ergibt sich ein großer und flexibler Baukasten mit Werkzeugen, um die gewünschten Eigenschaften zu erfüllen oder zu übertreffen. Die Modifikationsmöglichkeiten sind noch lange nicht erschöpft.

Bei Fragen zu epoxidierten Estern und Ölen sowie Polyolen aus entwaldungsfreiem Sojaöl wenden Sie sich gerne an Elisabeth Meints, Technical Marketing Manager, emeints@hobum.de.


Die zwei folgenden Projekte werden gefördert durch:

Verbundvorhaben: Algenbasierte, warmumformbare Naturfaser-Matrix-Halbzeuge mit duromerem Eigenschaftsprofil

Im Rahmen unseres Verbundvorhabens in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Kassel freuen wir uns, Ihnen unser Projekt vorstellen zu können: “Algenbasierte, warmumformbare Naturfaser-Matrix-Halbzeuge mit duromerem Eigenschaftsprofil”.
Dieses Projekt wird von der Bundesregierung gefördert und von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe begleitet.

Unsere Forschungsarbeit konzentriert sich darauf, Algen, insbesondere Blasentang, in Bisphenol-A-freie Epoxidharze umzuwandeln. Hierfür extrahieren wir die natürlichen Phlorotannine aus getrockneten Algen und transformieren sie in einem nachgelagerten Prozess zu Epoxidharzen. Diese Epoxidharze werden anschließend mithilfe geeigneter Härter aus nachwachsenden Rohstoffen ausgehärtet.

In Kombination mit Leinfasergewebe entwickeln wir daraus Naturfaser-Komposite (NFK), die wir chemisch so modifizieren, dass sie heiß umformbar sind. Dies bedeutet, dass die NFK-Platten in Heißpressen zu dreidimensionalen Strukturen geformt werden können. Diese umgeformten Naturfaser-Komposite werden als Organobleche bezeichnet und sollen in verschiedenen Bereichen Metallbleche ersetzen, um Gewichts- und CO2-Einsparungen zu ermöglichen.

Weitere Informationen zu unserem Projekt finden Sie unter den folgenden Links:

Projektseite 1

Projektseite 2

Unser Ziel ist es, mit diesen Forschungsvorhaben einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Materialien und zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks zu leisten.


Ready to Race: BioResinProcess

Wir sind Partner des Verbundprojekts „Biobasierte Harze für die serielle Verarbeitung faserverstärkter Bauteile (BioResinProcess)”.

Ziel des Projektes ist die Erstellung einer nachhaltigen Autotür mit hohem Anteil nachwachsender Rohstoffe für ein Erprobungs-Rennfahrzeug.

Das besondere an der Tür ist der Herstellungsprozess und das Material. Die Tür wird als Naturfaser-Komposit im Resin Transfer Moulding Verfahren aus Flachsfaser und einem Epoxid-System hergestellt. Das Epoxid System wurde von den Chemikern der HOBUM in Zusammenarbeit mit den Chemikern und Ingenieuren des Fraunhofer Instituts WKI in Braunschweig und Hannover entwickelt. Einige Türen wurden inzwischen gefertigt und stehen für die Erprobung am Rennfahrzeug zur Verfügung. Sie sind mit einem Lack ausgestattet, welcher ebenfalls aus nachwachsenden Rohstoffen der HOBUM besteht und von den Chemikern des WKI Braunschweig entwickelt und appliziert wurde.

Die Tür ist somit „Ready To Race“ für die Rennsaison 2024.

Zusätzliche Informationen:

Pressemitteilung

Teilvorhaben 1: Materialentwicklung und Prozessanpassung

Teilvorhaben 2: Entwicklung biobasierter Härter für Epoxidharze auf Basis von pflanzlichen Ölen


Ihre Meinung ist gefragt!

Höchste Service-Standards für unsere Kunden sind für HOBUM selbstverständlich. Darum ist es umso wichtiger, die Effektivität interner Service-Maßnahmen zu prüfen. Das hilft nicht nur Ihre Zufriedenheit zu sichern, sondern Verbesserungspotenziale zu entdecken.

Dabei bitten wir Sie um Unterstützung und würden uns über Ihre Teilnahme an unserer Befragung freuen.

>> Jetzt teilnehmen <<
(Dauer ca. 5 Minuten)


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Haben Sie Fragen zu unseren Produkten?

Ab sofort können Sie online unter diesem Link einen Gesprächstermin mit uns vereinbaren.

Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!

 


Newsletter Koordination

Eliane Aspiazu de la Vega
Marketing Assistentin
Email: easpiazu@hobum.de

 


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